Nein, Jubel nicht. Aber doch eine gewisse Freude. Dass noch nicht alles so klar ist in diesem Land, wie uns von mancher Seite Glauben gemacht wird. Dass die Rechtsradikalen allerdings wieder in ein Landesparlament einziehen, sollte uns nicht nur zu Denken geben, sondern in höchste Alarmbereitschaft versetzen. Und dass sich links von der SPD eine Partei wie ganz selbstverständlich mit fremden Federn schmückt, ebenfalls. Die demokratischen Parteien haben eine große Aufgabe. Die Menschen wieder für sich zu gewinnen. Arbeiten wir daran. Es werden sicherlich spannende vier Wochen bis zur Bundestagswahl.
Deutschland-Plan

Bürgermeister Matthias Döhla mit Frank-Walter Steinmeier
Ein Wahlkampf, der keiner ist. Irgendwie ist mir schleierhaft, warum sich die beiden großen Volksparteien für die in vier Wochen stattfindende Bundestagswahl so kein bisserl kitzeln. Ein wenig Dienstwagenaffäre hier, eine Prise Abendessen mit Ackermann dort und ein Wirtschaftsminister, der nicht an die Kompetenz seiner Mitarbeiter glaubt.
Haben wir keine wichtigeren Probleme in Deutschland? Sollte man nicht über Programme diskutieren? Da ist einer, der einen Deutschland-Plan aufgelegt hat. Ein mutiges Werk. Mit einer Botschaft: Wir können es schaffen.
Und die Presse berichtet über anderen Käse. Schon seltsam. Ich bin jedenfalls der festen Überzeugung, dass niemand die Wähler verschaukeln sollte. Wir müssen endlich anfangen, die Menschen zu mobilisieren. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir uns Gedanken machen müssen über die Zukunft, einen Plan aufstellen und verwirklichen müssen.
Olaf Scholz

Olaf Scholz und Matthias Döhla
Gestern abend durfte ich Olaf Scholz, den Bundesminister für Arbeit und Soziales kennenlernen.
In seinem Vortrag ging er – natürlich – auf die Finanzkrise ein. Jedem ist klar, was die Ursachen sind: Die Gier und die Maßlosigkeit der Manager. Er liebe die Banken nicht, aber ohne Banken funktioniere unser System nicht. Oder sollen die Renten irgendwo in einem Tresor aufbewahrt werden, damit man am Monatsende den Rentnerinnen und Rentnern ihr Geld in Lohntüten auszahlen kann? Keine schlechte Idee, aber wohl eher nicht zu realisieren. Wir brauchen sie also, die Banken. Aber das Mindeste, was man erwarten könne, sei ja wohl eine gewisse Mitbestimmung, wenn Geld der Bürger in das System hineingepumpt wird. Und da gibt es Widerstände beim Koalitionspartner. Er stehe für Transparenz. 🙂 Das kommt mir bekannt vor.
Ich wünsche mir mehr solcher Redner: Die Dinge auf den Punkt bringen, in bildlichen Vergleichen sprechen. Eine Ausnahme bei Politikern.
Hausdurchsuchung
Jeden Tag. Jeden Tag lerne ich etwas Neues. Heute musste ich als Zeuge bei einer Hausdurchsuchung dabei sein. Dabei geht es Ihnen bestimmt wie mir: Man denkt an versteckte Drogen, Waffen, Computerkriminalität oder sonst was Schlimmes. Ich darf Sie beruhigen: Nichts von alledem war Gegenstand der Ermittlungen.
Was ein Bürgermeister dabei macht? Nun, wir leben in einem Rechtsstaat. Aber manchmal muss der Staat in die Grundrechte eingreifen. Wie heute in die Unverletzlichkeit der Wohnung. Und damit hier die Behörden nicht einfach etwas rein- oder rausschmuggeln, ist ein unabhängiger Zeuge dabei. Eine schwierige Aufgabe. Denn man muss den Menschen erklären, dass man ihnen nicht schaden will, sondern helfen. Aber ich hoffe schon, dass ich nicht mehr solche Termine habe.
Sonntage
Manchmal wünsche ich mir, dass die Klon-Technik schon etwas fortgeschrittener wäre… 🙂 Gestern war wieder einer der Tage, wo man sich am besten hätte zerteilen müssen. Wiesenfeste in der Region, eigene Veranstaltungen in unseren Orten. Familie und Freunde, mit denen man bei diesem tollen Wetter auch etwas unternehmen will.
Alles in allem waren es zwar ne Menge Termine, aber ein sehr schöner Sonntag. Und wenn ich dann mal eine Veranstaltung nicht besuchen kann, dann klappt’s bestimmt beim nächsten Mal!
Wenn Sie gestern vormittag nicht beim 1. Konradsreuther Kulturfrühschoppen dabei waren: Sie haben etwas verpasst! Bei herrlichem Wetter die Big-O-Band unter freiem Himmel mit Weißwürsten und Weißbier. Einfach klasse. Die fleißigen Helfer mussten sogar noch Tische und Bänke herankarren, da so viele Besucher da waren. Dankeschön für diese tolle Veranstaltung an den Bürgerverein Konradsreuth. Man sieht mal wieder, was mit ehrenamtlichem Engagement möglich ist…
So, und jetzt geht’s auf nach Schauenstein zum Wiesenfest! Ein bisserl muss ich mich immer noch dran gewöhnen, als Ehrengast in den ersten Reihen mitzulaufen… Bis dann!
Michael Jackson
Ja. Es hat mich getroffen. Als ich heute morgen bei Bayern 3 die Nachricht von Michael Jacksons Tod hörte, war da ein Gefühl von Trauer. Michael Jackson war in meiner Jugend am Höhepunkt seiner Karierre. 750 Mio. verkaufte Alben. Das Video „Thriller“; damals liefen auf MTV noch Videos. Michael Jackson hat meine Generation geprägt. Ich höre heute noch fast jeden Tag seine Lieder. Im Auto. Michael Jackson hatte nie eine Kindheit, nie eine Jugend. Er musste immer funktionieren. Und ist daran zerbrochen. Lernen wir etwas daraus. Ruhe in Frieden, Michael Jackson.
Riuland
Wir kommen grad von der Kinderdisco. Unsere Töchter haben fleißig getanzt… Ein Lob dem Erfinder der Kinderbetreuung im Urlaub… Unsere Zwei haben irgendwie keinen Sinn für „Entspannen“ und „Nichtstun“. Deswegen sind wir dankbar, dass wir sie im Riuland gut aufgehoben wissen… Die zwei Stunden am Tag erleben sie auf jeden Fall genug, damit sie erzählen können: „Mein schönstes Ferienerlebnis war NICHT, mit Papa am Meer zu liegen“. Viele Grüße von uns Vieren an alle Leser!
So seh’n Sieger aus
Mit einem 2:1 Erfolg gegen Selb konnte sich unser FC Martinsreuth den ersten Tabellenplatz und damit die Kreismeisterschaft sichern. Martinsreuth spielt damit in der nächsten Saison in der Bezirksliga. Einen herzlichen Glückwunsch. Die vom Bürgermeister spendierten 100 l werden wir nächste Woche zur Meisterschaftsfeier vertilgen… Wir sind stolz auf Euch!
Transparenz
Gerade habe ich einen Anruf bekommen. Zugegebenermaßen unangenehm. Ein Firmeninhaber hat sich massiv beschwert, dass er bei der Vergabe eines Auftrags unberücksichtigt blieb. Und ob alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Davon gehe ich aus. Aber er müsse doch bevorzugt behandelt werden, er sei ja schließlich ortsansässig. Nein. Dafür bin ich nicht angetreten.
Natürlich wünsche ich mir, dass örtliche Firmen von der Gemeinde Aufträge bekommen. Aber wenn ich immer nur den örtlichen Händler bevorzuge, habe ich ein Problem: Kraft Gesetzes und des Eides, den ich geschworen habe, muss ich mit öffentlichen Geldern, unseren Steuern, sorgfältig umgehen. Ich darf keinen Cent verschleudern. Also ist bei vergleichbaren Angeboten der günstigste Anbieter auszuwählen. Und das ist manchmal eben auch ein anderer.
Für den Betroffenen ist das unverständlich, sicher. Aber für mich ist das Transparenz. Und dazu stehe ich.
Fortbildung
Falls mich diese Woche jemand erreichen will, wird eine freundliche Stimme darauf hinweisen, dass ich nicht da sei. Ja, wo ist er denn schon wieder?
Also: Ich bin in Fürstenfeldbruck beim Bayerischen Selbstverwaltungskolleg. Hört sich komplizierter an, als es ist… Ausgesprochene Fachreferenten des Bayerischen Gemeindetags bringen mich (und zwei weitere Gemeinderäte) auf den aktuellen Stand von Gesetzen, Verordnungen und sonstigen Dingen, die für meine tägliche Arbeit wichtig sind.
Es ist verblüffend, wie der Gesetzgeber ständig Änderungen einbaut… Was Wahlen (und vor allem bayerische Wahlergebnisse) so alles bewirken können… 😉
Nicht täuschen lassen, informieren! Viele Grüße aus dem Speckgürtel!