Ein Blog wird bekannt

Heute schlage ich die neue „Kommune 21“ (eine Zeitschrift für E-Government, Internet und Informationstechnik, die öffentliche Einrichtungen beziehen) auf und was entdecken meine erstaunten Augen? Ein Verweis auf mein Blog, auf diese Seite hier.

Na, da freue ich mich doch. Und die Nutzerzahlen steigen.

Ja, da komme ich doch gleich zum Thema: Heute ist wieder Großkampftag, die Einladungen für die nächste Gemeinderatssitzung am 8.10. müssen raus. Nachdem alle Gemeinderatsmitglieder vorher gut informiert werden sollen, werden die Unterlagen mit der Einladung versandt.

Leider erlaubt das gültige Recht noch nicht die elektronische Ladung, es ließe sich sehr viel Papier sparen. Aber wer dachte schon vor 5 Jahren daran, dass ein Bürgermeister bloggt? Also: Dinge ändern sich, das haben wir – gerade auch seit letzten Sonntag – gesehen.

Bleiben Sie offen für Änderungen!

Konkurrenz?

Manchmal wundere ich mich schon über die Wortwahl. Heute lese ich in der Frankenpost auf der 1. Seite, dass der größte Weltkindertag der Region in der Stadt Hof über die Bühne ging.

Kommt es wirklich darauf an? Wer der Größte, Schönste, Erfolgreichste ist? Haben manche vielleicht den eigentlichen Sinn verloren?

Zum Auftakt unserer Zentralveranstaltung des Landkreises Hof zum Weltkindertag in Konradsreuth feiern wir immer einen ökumenischen Gottesdienst. Die Kindergartenkinder haben in einem Spiel gezeigt, wen Jesus gerne direkt an seiner Seite haben möchte: Nicht die Menschen, die oberflächlich bertrachtet schön und erfolgreich sind, sondern die, die reinen Herzens sind.

Mir – und vielen Menschen, mit denen ich gestern gesprochen habe – ging es beim Weltkindertag des Kreisjugendrings und der Kommunalen Jugendarbeit im Landkreis Hof um die Kinder. Dass Kinder nicht nur Pflichten haben, sondern auch Rechte. Dazu gehört z.B. das Recht, auf die Bedürfnisse und Interessen von Kindern einzugehen.

Also: Vielleicht hatten wir nicht die größte Veranstaltung, aber über 1000 Besucher bei strömendem Regen und nicht gerade spätherbstlichen Temperaturen haben uns gezeigt, dass es sich lohnt, für unsere Kinder einzutreten.

Ganz egal wie groß.

Energie-Effizienz in Kommunen

Gestern war ich wieder einmal in unserer schönen Landeshauptstadt. Es gab eine sehr interessante Veranstaltung zum Thema Energie. Sogar Herr Staatsminister Dr. Otmar Bernhard war mit anwesend, sowie 70 Bürgermeister und 4 Landräte aus ganz Bayern.

Credo der Veranstaltung war, dass wir dringend etwas tun müssen. Es ist schwierig den Bürgern das Thema Energiesparen zu vermitteln. Zwar ist die Bereitschaft, etwas für die Umwelt zu tun, bei drei Viertel der Menschen vorhanden, entschieden wird aber meist mit dem Geldbeutel. Und Energiesparen kostet erst einmal.

Dabei geht es nicht so sehr um das Abschalten von Geräten, sondern um den sinnvollen Einsatz z.B. von automatischen Steuerungen für das eigene Haus. So ist es z.B. absolut sinnvoll, dass die Heizkörperthermostate bei geöffneten Fenstern automatisch ausschalten, da sonst Energie verpufft. Logisch, oder?

Dass nach einiger Zeit Geld gespart wird, ist bei vielen einfach noch nicht angekommen. Ich werde dieses Thema zur Chefsache machen und als Gemeinde mit gutem Beispiel voran gehen. Denn auch in öffentlichen Gebäuden lässt sich durch solche wirkungsvollen Maßnahmen Energie und damit bare Münze sparen.

Und: Wir kümmern uns damit auch um die Generationen nach uns. Das ist nämlich auch unsere Aufgabe.

Bleiben Sie sparsam!

Zwei Trauungen

Morgen ist es wieder soweit. Zwei Trauungen stehen an. Diese Aufgabe gehört zu den angenehmsten, die ein Bürgermeister zu erfüllen hat. Momentan feile ich noch an den Reden. Wer mich kennt, weiß ja: Meine Reden sind etwas anders als gewohnt. 😉

Ja, nach dem Urlaub ging’s wieder sofort los, die Stellvertretung hat sehr gut geklappt. Danke, Theo! Der Stapel, der sich in meinem Postfächern (reell und virtuell) angesammelt hatte, ist abgearbeitet, jetzt ist wieder Platz für Neues!

Wer noch ein paar nähere Informationen braucht, kann sich auch gerne mal den Artikel in der Frankenpost durchlesen.

So, nun geht’s wieder an die Reden! Ich wünsche Ihnen und Euch allen ein schönes Wochenende. Bleiben Sie neugierig!

Ein Monat ohne Blog-Eintrag

Was sehen meine erstaunten Augen? Sechs Wochen ist der letzte Eintrag her. Ich könnte ja jetzt über Zeitmangel klagen, aber das ist nicht mein Stil.

Ja, es gab tatsächlich viele viele Dinge zu tun, so dass das Bloggen in den Hintergrund getreten ist. Das ist sicherlich verbesserungswürdig.

Was hat sich seit dieser Zeit getan? Unsere Frankenpost hat schon über einige Dinge berichtet, aber im Hintergrund passieren viele Sachen mehr. Es werden Konzepte erarbeitet, Besprechungen abgehalten und…

…Wiesenfeste besucht 🙂 . Sie werden lachen, ich werde oft angesprochen, ob das nicht anstrengend ist. Ist es, ja. Aber im Gegensatz zu den vielen täglichen Aufgaben eher entspannend. Denn hier kann ich auch meine Familie mitbringen; auch wenn meine große Tochter ständig anfragt, ob sie denn mal mit auf eine Gemeinderatssitzung darf. Das Argument, dass sie das wohl nicht spannend fände, akzeptiert sie momentan nicht…

Ab nächster Woche habe ich meine ersten freien Tage seit Beginn meiner Amtszeit. Ich freue mich schon drauf, hoffentlich spielt das Wetter mit.

Ihnen allen wünsche ich einen erholsamen Urlaub, kommen Sie mir gesund wieder, sofern Sie verreisen!

Bis bald!

Veröffentlicht unter Im Amt

Gemeinderatssitzung

Heute abend findet meine zweite Gemeinderatssitzung statt. Dieses Mal geht es unter anderem um die Entscheidung, wie unser Schulgebäude zukünftig genutzt werden soll und wie die Sanierung zu bewerkstelligen ist. Es ist schon viel drüber geredet worden, heute muss der Gemeinderat entscheiden.

Ich bin ja mal gespannt, ob es heute abend wieder Besucher geben wird. Ich finde es sehr schön, wenn sich möglichst viele für unsere Arbeit interessieren, denn nur dann bekommt man ein Gefühl für die umfangreichen Aufgaben.

Ein paar Dinge werden aber auch hinter verschlossenen Türen besprochen; die sogenannte „nichtöffentliche Sitzung“ schließt sich an den öffentlichen Teil an. Es geht dabei nicht darum, irgendwas unter Ausschluss der Öffentlichkeit verhandeln zu wollen, sondern um den Schutz von den betroffenen Personen. Bei Ausschreibungen z.B. wird nach der Auftragsvergabe der Beschluss auch öffentlich.

Ich will soviel Transparenz wie möglich in meiner Arbeit als Bürgermeister. Dann sind die Entscheidungen und der Weg, wie es dazu gekommen ist, auch nachvollziehbar.

Ich freue mich auf Ihren Besuch!

Der zweite Monat

So. Der Mai ist Geschichte. Die vielen neuen Eindrücke, die unglaublich abwechslungsreiche Arbeit, aber auch unglaublich angenehme Gespräche und ein kleines bisserl Erleichterung liegen hinter mir.

Erleichterung deshalb, weil ich definitiv nicht wissen konnte, was auf mich zukommt. Ich habe es gemeistert. Es ist ein großes Glück, dass die Verwaltungsarbeit für mich kein Neuland ist. Hier gibt es deswegen keinerlei Reibungsverluste; die Verwaltung funktioniert.

Der Juni wird geprägt sein von Gesprächen. Ich beginne mit Antrittsbesuchen, versuche den Menschen den Bürgermeister und seine Aufgaben näher zu bringen. Es kann nicht jedermanns Willen erfüllt werden, das muss klar sein. Unsere Aufgabe (und meine Aufgabe im besonderen) ist es, für das Gemeinwohl zu sorgen, d.h. eine Abwägung zu treffen, damit letztlich alle mit den Entscheidungen leben können.

Ich wurde letztens schon öfter gefragt, ob ich mich schon eingelebt habe. Dafür war keine Zeit. Es ist heftig, aber es ist wunderschön. Mir macht die Arbeit sehr große Freude. Aber ohne die vielen vielen Menschen, die mich dabei unterstützen, würde es niemals funktionieren. Ich verlange meinen Mitarbeitern momentan ziemlich viel ab; habe aber neulich ein großes Kompliment bekommen: „Herr Bürgermeister, mit Ihnen macht es richtig viel Spaß“. Na, da wollen wir hoffen, dass es so bleibt! Bis bald!

Also sowas…

Also sowas von vielfältig… So abwechslungsreich habe ich mir meinen Beruf als Bürgermeister nicht vorgestellt. Die Aufgaben reißen nicht ab. Das einzige, was momentan tatsächlich knapp wird, ist Zeit. Aber es macht – ja, tatsächlich – Spaß. Die Schonzeit ist vorbei. Viele Dinge muss ich noch lernen, das haben die vergangenen Tage gezeigt.

Aber was mir aufgefallen ist, dass fast alle Menschen, mit denen ich zu tun habe – und das sind viele, das können Sie mir glauben – Verständnis für ihren „Neuen“ haben. Viele Dinge sind änderbar und werden auch bereits nach meinen Ideen umgesetzt, andere müssen wir einfach hinnehmen.

Am Freitag z.B. war ich über zweieinhalb Stunden unterwegs und habe mich von Herrn Voigt über die Wasser- und Abwasseranlagen informieren lassen. Es ist gar nicht so selbstverständlich, dass auf Knopfdruck Wasser aus der Leitung kommt und dann wieder abfließt…

Nur ein Beispiel aus meiner Tätigkeit, bleiben Sie interessiert!

Eine Trauung und ganz viele Besuche

Gestern war es endlich soweit: Mein Dienst als Bürgermeister hat begonnen! Meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben mich gleich mit einem Blumenstrauß und zwei Dosen Nervennahrung überrascht. Und ohne Vorwarnung ging’s dann gleich los: Unterschriften, Telefonate. Und um 10.00 Uhr eine Trauung. Die ich zwar noch nicht selbst durchführen durfte (dazu bedarf es erst der offiziellen Bestellung zum „Eheschließungsstandesbeamten“ am kommenden Mittwoch in der Gemeinderatssitzung), aber trotzdem war ich sehr stolz, dass ein solch schönes Ereignis an meinem ersten Tag stattfand.

Die Kameraden der Konradsreuther Feuerwehr haben mich mit einer kleinen Schultüte mit einem Notfall-Sortiment beschenkt; schließlich hat sich noch mein Vater – mit einer weiteren Schultüte 🙂 – vom ordnungsgemäßen Zustand meines Büros überzeugt.

Gearbeitet wurde übrigens auch, sogar wesentlich länger, als am Freitag üblich. Aber die konstituierende Sitzung am Mittwoch musste vorbereitet werden und da war einiges zu tun: Ladung, Sitzungsvorlagen und schließlich das Austeilen der Einladungen an die Gemeinderäte. Aber es hat hervorragend funktioniert.

Ich habe eine hoch motivierte Truppe. Und bin natürlich selbst auch voller Tatendrang… Bis demnächst!

Der 1. Mai 2008

Heute morgen wurde ich mit einem Ständchen des Posaunenchors geweckt. Seit 6 Uhr sind die fleißigen Musiker zusammen mit Hr. Pfarrer Dinter in Konradsreuth unterwegs und feiern so den 1. Mai.

Und seit 0.00 Uhr bin ich Bürgermeister der Gemeinde Konradsreuth. Ich kann es immer noch nicht glauben, aber die letzten Tage mit Abschied im Landratsamt und Übergabe im Rathaus lassen keinen Zweifel aufkommen: Es beginnt ein neuer Lebensabschnitt für mich und meine Familie. Auch für die Bürger der Gemeinde, die Verwaltung, den Bauhof, die Schule und den Gemeinderat beginnt ein neuer Abschnitt.

Wir alle wollen das Beste für unser Dorf. Mit allen seinen Ortsteilen. Packen wir’s an!