Erpressung

Ein Staat darf sich nicht erpressen lassen. Von niemandem. Mit dieser Linie hat unsere Demokratie schon vieles überstanden. Ob es der linke Terror in den Siebzigern, Entführungen oder Rechtsextremismus waren: Der Staat hat seine rechtsstaatlichen Prinzipien eingehalten und sich niemals erpressen lassen.

In der Energiepolitik wird dies aber nun gerade versucht. Die Politk erscheint nun plötzlich als käuflich, wenn Verhandlungen zwischen der Koalition und der Atomwirtschaft um freiwillige Investitionen für Laufzeitverlängerungen von alten Atom-Meilern an der Tagesordnung sind.

Hier wird die Sicherheit der Bevölkerung verkauft, indem die Kanzlerin marode und alte Atomkraftwerke länger laufen und sich dafür Geld geben lässt.

Eines sollte noch erwähnt werden: Ein abgeschriebenes Atomkraftwerk erwirtschaftet 300.000.000 (dreihundert Millionen) Euro Gewinn pro Jahr obendrauf. Eine Laufzeitverlängerung um 10 Jahre bringt damit 3.000.000.000 (drei Milliarden) Euro. Gewinn. Pro Atomkraftwerk. In Deutschland sind noch 17 Atomkraftwerke am Netz. Macht in 10 Jahren summa summarum 51.000.000.000 (51 Milliarden) Euro. Gewinn. Obendrauf.

Und jetzt kommt die neue Brennelementesteuer: Da will der Bund 2,3 Milliarden Euro abkassieren. Jedes Jahr. So wird der Bürger damit beruhigt, wenigstens die Haushalte würden auf diese Weise saniert. Wir rechnen nach: 10 Jahre á 2,3 Milliarden sind 23 Milliarden. Gegengerechnet mit den 51 Milliarden von oben… Macht 28.000.000.000 Euro Gewinn, den die Energieversorger behalten dürfen.

Wir sagen: Schluss jetzt!

Ciao Erich!

Mein Tauchkollege Erich hat sich eben bei mir verabschiedet. Er wechselt zum 1. September zur Landeshauptstadt Stuttgart. Auch er hat beschlossen, sein Leben nochmal komplett umzukrempeln und die Region zu verlassen.

Na, da wollen wir mal hoffen, dass er nicht gleich in die Auseinandersetzungen um den neuen Stuttgarter Bahnhof hineingezogen wird.

Alles Gute, Erich, ciao!

Pro Netzneutralität

Logo Netzneutralität

Langsam wird’s bedenklich: Da stoßen einige Netzbetreiber eine Diskussion an, dass Nutzer, die für ihre Daten zahlen, zukünftig schneller durchs Internet können als andere. D.h. im Klartext: Suchmaschine „abc“ zahlt z.B. für die Durchleitung an die Netzbetreiber, der Anwender bekommt seine Suchergebnisse sofort. Der Suchmaschinenbetreiber „xyz“, der unabhängige Dienste anbietet und deswegen niemandem Gebühren bezahlt, muss warten. Wie wahrscheinlich ist es, dass die Nutzer warten? Eben. Deswegen wird’s langsam echt bedenklich.

Dabei verdienen die Netzbetreiber nun ja auch. Wer würde sich denn schnelle Internet-Anschlüsse legen lassen, wenn es keine Inhalte gäbe? Mir würde es schon reichen, wenn sich ein Netzbetreiber fände, der Ahornberg ans schnelle Internet anschließt. Stattdessen wird diese Diskussion angestoßen.

Ich erinnere mich, als das Internet, so wie wir es kennen, noch nicht existierte. Da war das Netz ohne http und html ein Netz für echte Nutzer, nicht nur für die Wirtschaft, die damit Geld verdienen wollte. Das kam alles erst später. Ein Studienkollege von mir ging damals für ein Semester nach England, er war zu erreichen unter einer Adresse so ähnlich wie „user673@235.13.78.209“. Wie komfortabel doch alles geworden ist. Aber vergessen wir nie, dass das Netz einen ganz anderen Hintergrund hatte: Amerikanische Militärs suchten ein Netz, dass nach einem Bombenangriff weiterhin verfügbar war, da sich seine Daten einen eigenen, neuen Weg, suchen. Sie erfanden das ARPANet, den Vorläufer des heutigen Internets.

Wer auch gerne möchte, dass das Netz neutral bleibt, sollte sich eintragen: http://pro-netzneutralitaet.de/

Milliardäre

Es ist wie immer: Die Medien jubeln, weil sich einige Milliardäre darauf geeinigt haben, einen Großteil ihres Vermögens zu spenden. Gegen das Spenden kann man nichts haben, im Gegenteil. Aber die Berichterstattung ist es, die mich stört.

Wenn jemand ganz treu und brav seine Steuern bezahlt, und zwar in dem Land, in dem er lebt und arbeitet, wird er von den Medien nicht erwähnt. Aber gerade das sind die Menschen, die Bewunderung verdienen. Sie stellen dem Staat, den Kommunen, den Menschen das Geld zur Verfügung, das diese brauchen, um Daseinsvorsorge zu betreiben. Ganz profane Dinge, wie Trinkwasserversorgung oder Abwasserbeseitigung gehören dazu. Oder das Ausbessern von Schlaglöchern. Das ist natürlich keine Schlagzeile wert, das ist nicht spektakulär.

Was mich überrascht, dass niemand erwähnt, wie die Verwendung der Milliarden geschieht. Es bestimmen einige wenige, ich glaube, von 40 gelesen zu haben, was auf diesem Planeten geschieht. Vierzig Menschen bestimmen über das Schicksal von Gesundheitssystemen, über Reich und Arm. Vierzig. Das ist eine Schlagzeile.

Weltmeister

Sind wir also gegen den späteren Weltmeister ausgeschieden. Na dann: Herzlichen Glückwunsch, Spanien! Als Heinrich Heine sein Versepos „Deutschland. Ein Wintermärchen“ schrieb, hatte er wohl weniger Fußball und die Fähigkeit der deutschen Journaille, Dinge umzuinterpretieren („Wir sind Papst“, ein weiteres Beispiel) im Sinn.

Aber seine Kritik an Deutschland verblasst wenn man sieht, wie Heine seine Heimat liebt. Und das haben wir in den zurückliegenden vier Wochen wieder erfahren dürfen: Es tut gut, seine Heimat zu lieben, die Farben seiner Heimat in Form von Fahnen, Bannern an Autos oder schwarz-rot-goldenen Vuvuzelas zu zeigen.

Nehmen wir wieder etwas von diesem Schwung mit. 2011 ist die Welt nämlich wieder Gast bei uns: Bei der Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen. Vom 26. Juni bis 17. Juli 2011. Ich freue mich drauf.

iPhone 4

Ich hab‘ eins! Nicht, dass es eine so wichtige Meldung wäre, aber ich freue mich einfach, eines dieser neuen Wunderdinger von Apple in den Händen zu halten. Auffällig ist das gestochen scharfe Display und die subjektiv empfundene Schnelligkeit.

Die Übertragung meiner Daten hat ohne Probleme funktioniert. Nur ins Auto passt es noch nicht, da braucht’s einen neuen Snap-In-Adapter. Aber schließlich gibt’s ja Bluetooth. Telefonieren geht somit.

Von Aufsteigern und Anti-Fans

„Endlich“ möchte man ihnen zujubeln, den Aufsteigern des FC Konradsreuth 1926. Ihr habt es geschafft. Nach einer zugegebenermaßen Spitzenleistung, einem 5:0 über Wölbattendorf ist Euer Traum wahr geworden! Raus aus dem Keller, rein in die Klasse. Einen herzlichen Glückwunsch Euch allen! Und Dankeschön, dass Ihr mir gestern Abend gleich einen Besuch mit Euerem Autokorso abgestattet habt! Die Feier habt Ihr Euch wahrlich verdient.

Es bleibt zu hoffen, dass die Anti-Fans, die, die Euch auch „alles“ wünschen, nur nichts Gutes, dass diese Menschen sich darauf besinnen, dass geteilte Freude doppelte Freude und geteiltes Leid halbes Leid ist. Warum musste es erst soweit kommen, dass jemand austritt, weil er sich mit den Anti-Fans nicht gemein machen wollte? Warum gibt es überhaupt Anti-Fans? Geht es hier um Sport oder unterdrückten Hass?

Liebe Freunde des Sports, ich persönlich freue mich über jeden Konradsreuther, der sportlichen Erfolg hat. Ich leide mit jedem, dem dieser Erfolg versagt bleibt. Denkt daran, wir arbeiten alle an einer großen Sache: An unserer Gesellschaft.

Nachbarschaftshilfe

Einfach eine gute Idee. So kann man das neue – rein private – Netzwerk „neighbors help neighbors“ – Nachbarn helfen Nachbarn beschreiben.

Wie oft fährt man in die nächstgrößere Stadt, zum Beispiel Hof. Und trifft dann seinen Nachbarn im gleichen Laden. Uwe Engels hat aus dieser Beobachtung ein Netzwerk gesponnen. Und die Idee der Mitfahrzentralen auf den kleinsten Lebensraum, die Nachbarschaft, übertragen.

Wer sich selbst mal umschauen will: http://www.nhnandf.net/

Wie gesagt… Einfach eine gute Idee…

Jakobsweg

„Ich bin dann mal weg“, heißt das sehr erfolgreiche Buch von Hape Kerkeling, das ich natürlich auch gelesen habe. Am Himmelfahrtstag bin ich dann voller Überraschung auf das Logo des Jakobsweges gestoßen. Ich kannte den Weg von Pirk nach Föhrenreuth eigentlich als „Webersteig“, aber man lernt nie aus.

Und – was muss ich sagen? Der Weg hat scheinbar wirklich Kräfte ausgelöst. Wir sind tatsächlich 14 km gelaufen.

Also: Unsere Gemeinde bietet Überraschungen. Jeden Tag neue…

Parsberg

Vorgestern hat mich meine Tochter gefragt, warum ich denn in meinem Alter immer noch ‚in die Schule‘ muss. Ich habe ihr nämlich erzählt, dass ich drei Tage zur Fortbildung in Parsberg bin. „Weil man nie aufhören darf zu lernen“, habe ich ihr geantwortet. Und so lernen meine Bürgermeister-Kollegen und ich die Sorgen des jeweils anderen kennen. Was sehr weiter hilft…