Für alle Fälle Stephanie

Was ich von der Aktion der Frau des Verteidigungsministers halte, wurde ich schon mehrfach gefragt. Ehrlich gesagt: Es ist mir egal. Ich finde es nur sehr bedenklich, dass dieses Thema die ersten Seiten aller Medien belegt. Als ob wir nichts Wichtigeres zu vermelden hätten.

War da nicht Cancún? Oder der Winter? Oder die Situation der Menschen in unserer Gesellschaft?

Aber Medien werden von Menschen gemacht. Jede Zeitung, jede Fernsehsendung lebt von Auflage, lebt von Quoten. Und die Meldung eines Besuches der Ministergattin am Hindukusch bringt eben die Auflage, die Quote. Sei’s ihnen gegönnt.

Meine Prioritäten liegen definitiv woanders. Einen weiteren schönen Wintertag!

Winterdienst

Nun ist es also wieder Winter geworden. Als Privatperson liebe ich den Winter. Wenn alles so schön weiß ist und glänzt. Gut, wenn die Dachlawine auf meine Einfahrt fällt, wird das Bild schon differenzierter. Oder wenn die Einfahrt nach mühevollem Freischaufeln plötzlich wieder dicht ist.

Jaja, dann kommen wir zum dienstlichen Bild des Winters… Es hat sich eine Unsitte breitgemacht. Schnee wird einfach auf die Straße geschippt. Wenn der Winterdienst dann kommt, schiebt er einen riesigen Berg vor sich her, der – na klar – bei der nächsten freien Einfahrt landet. Was glauben Sie, macht der Betroffene? Anrufen. Und sich bitterlich beschweren über so viel Ungerechtigkeit.

Meine Mitarbeiter sind dabei wirklich bemüht, aber wegzaubern können wir ihn halt auch nicht. Also: Einfach ein bisserl entspannt bleiben. Es ist Winter. Und eigentlich ist es doch schön, vier Jahreszeiten zu haben, oder?

Einen schönen Wintertag!

Grün in Berlin

Auf Einladung von Elisabeth Scharfenberg, MdB von Bündnis 90/Die Grünen, fahren wir morgen mit dem Kreisjugendring 3 Tage nach Berlin. Das abwechslungsreiche Programm wird uns auch in den Reichstag führen, auch wenn ein mulmiges Gefühl in der Magengegend herrscht. Aber wir werden uns von niemandem unsere Freiheit nehmen lassen.

Nachdem uns der Winter hier fest im Griff hat, wollen wir mal sehen, wie’s in der Bundeshauptstadt aussieht. Ich kann mich noch lebhaft an meine Studentenzeit in Würzburg erinnern: Sobald es fünf Zentimeter Schnee hatte, ging am Greinbergknoten nichts mehr. Nun gut, die Winterreifenpflicht hat auch hier seine Ursache. 🙂

LTE

Logo LTE VodafoneFrau Staatssekretärin Katja Hessel hält ein Kabel in der Hand und ich schneide es durch. Ich finde solche Veranstaltungen klasse. Aber von vorn:

Heute wurde in Konradsreuth der erste kommerzielle LTE-Standort in Bayern in Betrieb genommen. LTE ist der neue Standard für schnelles Internet über Funk (minimal 3, maximal 50 MBit/s). Großes Aufgebot bei uns im Sitzungssaal. Neben Frau Staatssekretärin waren Landrat Hering, hochrangige Vertreter von Vodafone und Huawei sowie eine ganze Menge Presse und viele unserer Gemeinderäte anwesend. Weil wir endlich schnelles Internet überall hin bekommen.

Und ich durfte die Begrüßung übernehmen. Aber wer meine Begrüßungen kennt… Frau Hessel meinte, was solle sie dieser Rede noch hinzufügen… Da hab ich mich dann doch gefreut 🙂 Luftsprünge wollte ich keine vollbringen…

Langer Rede, kurzer Sinn: Wir haben wieder einen Meilenstein geschafft. Wir haben uns als Gemeinde viel vorgenommen, eines nach dem anderen wird abgearbeitet. Heute war das schnelle Internet dran.

3 Jahre Bürgermeister Blog

Heute vor genau drei Jahren habe ich mein Bürgermeister Blog begonnen. Damals wurde ich belächelt, zumindest verwundert angesehen. Ich sehe dieses Blog als Tagebuch, ich schreibe rein, was mich beschäftigt. Offensichtlich sind an meinen Gedanken doch eine Menge Menschen (pro Woche mindestens 100 eindeutige Besucher) interessiert.

Es freut mich, dass mein Blog gelesen wird, ich werde oft darauf angesprochen. Ein Blog lebt vom Mitmachen, die Kommentar-Funktion oder seit einem Monat auch die Facebook-Integration können gerne häufiger genutzt werden.

Danke für’s Mitmachen, danke für’s Lesen!

Matthias Döhla

Arme Kommunen

Landauf, landab. Alle meine Kolleginnen und Kollegen beklagen die Finanzknappheit der Kommunen. Heute Abend nimmt sich TV Oberfranken der Thematik an und wird in seiner Sendung „Hof konkret“ darüber berichten. Hoffentlich wird das kein Schaulaufen der Politiker, es sind die Spitzen einiger Parteien geladen. Es darf nicht um Parteiengeplänkel gehen. Es steht etwas viel Wichtigeres auf dem Spiel: Unsere Glaubwürdigkeit. Wie soll man den Menschen erklären, dass wir kein Geld für Schwimmbäder, Jugendarbeit oder was weiß ich haben, wenn gleichzeitig woanders Millionen und Abermillionen vergeudet werden? 3,7 Milliarden, das sind 3.700 Millionen Euro wurden beim größenwahnsinnigen Kauf der Hypo Group Alpe Adria verpulvert. Und wenn die Kommunen mehr Geld vom Staat einfordern, heißt es lapidar: Geht nicht. Das soll noch einer verstehen.

Wellcome

Logo von wellcomeEin Schreibfehler? Nein. Eine Zusammensetzung aus ‚welcome‘ (Willkommen) und ‚well‘ (gut).

Gestern hat im Zentrum Familie der Diakonie Hochfranken ein neuer Standort von ‚wellcome‘ eröffnet. Wellcome ist eine Organisation, die Familien praktische Hilfen nach der Geburt eines Kindes anbietet. Ich bin ja auch Familienvater, die Ankunft des Babys ist bestens vorbereitet, das Zimmer eingerichtet, die Geburt überstanden. Und man meint, alles im Griff zu haben. Doch das, was danach kommt, kann manche Familien einfach überfordern. Der Schlafentzug, das Organisieren der Geschwisterkinder, Waschen, Putzen und dann noch der Säugling, der ungeteilte Aufmerksamkeit verlangt.

Hier gibt es nun eine Lösung: Ein Anruf bei wellcome und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin von wellcome kommt ins Haus. Gelebte Nächstenhilfe. Wie ein guter Engel wacht sie über den Schlaf des Babys, während die Mutter sich ausruht, begleitet beim Gang zum Kinderarzt, spielt sie mit dem Geschwisterkind, macht Einkäufe – und hört zu.

Ich freue mich, dass wir nun Hof als neuen wellcome-Standort haben. Gestern wurde er eingeweiht. Mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Medien sind wir hier bestens aufgestellt. Im Internet gibt es Informationen über wellcome: http://www.wellcome-online.de/

Kümmern statt Aussortieren

Eigentlich selbstverständlich. Aber Sigmar Gabriel hat es mit diesem Satz auf den Punkt gebracht. In seiner zweistündigen Rede gestern auf dem Bundesparteitag der SPD in Berlin hat er wachgerüttelt, nachdenklich gemacht und doch kämpferisch seine Positionen vertreten.

Welchen Stellenwert genießen Kinder und Jugendliche, die zu den „Benachteiligten“ zählen, die keine oder nur eine geringe Chance haben? Geben wir sie vorschnell auf? Oder tun wir das, was wir als Gesellschaft tun sollen, ja tun müssen? Gabriel hat da etwas angestoßen.

Wir alle müssen uns kümmern! Gerade, wenn ich daran denke, dass heute Nachmittag wieder eine Besprechung zum geplanten Schulverbund stattfindet. Zementieren wir etwas, was wir vielleicht gar nicht für sinnvoll erachten? Wir arbeiten daran, alle. Wir wollen das Beste für unsere Kinder. Und das liegt nicht im Schulbus. Mittelschule ja, aber nicht zu jedem Preis!

Sommer, Sonne, Sand…

Die Dös an der Ostsee…und Meer. Nun gut, der Sommer hat uns ja nicht gerade verwöhnt. Aber wir besuchen zumindest das Meer. Und der Wetterbericht hat sich auch getäuscht: Bis jetzt noch kein einziger Regentropfen. Wollen wir’s nicht verschreien. Endlose Spaziergänge an der Ostsee und ein kräftiger, aber nicht unangenehmer Wind machen uns das Leben hier sehr angenehm.

Unsere Kids haben entdeckt, dass man mit dem Bus wesentlich schneller wieder zurück im Apartment ist als zu Fuß… 🙂 Auf jeden Fall hat Deutschland wesentlich mehr zu bieten als diese endlosen Diskussionen über Sarrazin oder Atomkraft.

Vielleicht sollten die handelnden Personen ab und zu hierher fahren… Von Berlin aus sind’s nur zweieinhalb Stunden… 😉

Viele Grüße!

Erpressung

Ein Staat darf sich nicht erpressen lassen. Von niemandem. Mit dieser Linie hat unsere Demokratie schon vieles überstanden. Ob es der linke Terror in den Siebzigern, Entführungen oder Rechtsextremismus waren: Der Staat hat seine rechtsstaatlichen Prinzipien eingehalten und sich niemals erpressen lassen.

In der Energiepolitik wird dies aber nun gerade versucht. Die Politk erscheint nun plötzlich als käuflich, wenn Verhandlungen zwischen der Koalition und der Atomwirtschaft um freiwillige Investitionen für Laufzeitverlängerungen von alten Atom-Meilern an der Tagesordnung sind.

Hier wird die Sicherheit der Bevölkerung verkauft, indem die Kanzlerin marode und alte Atomkraftwerke länger laufen und sich dafür Geld geben lässt.

Eines sollte noch erwähnt werden: Ein abgeschriebenes Atomkraftwerk erwirtschaftet 300.000.000 (dreihundert Millionen) Euro Gewinn pro Jahr obendrauf. Eine Laufzeitverlängerung um 10 Jahre bringt damit 3.000.000.000 (drei Milliarden) Euro. Gewinn. Pro Atomkraftwerk. In Deutschland sind noch 17 Atomkraftwerke am Netz. Macht in 10 Jahren summa summarum 51.000.000.000 (51 Milliarden) Euro. Gewinn. Obendrauf.

Und jetzt kommt die neue Brennelementesteuer: Da will der Bund 2,3 Milliarden Euro abkassieren. Jedes Jahr. So wird der Bürger damit beruhigt, wenigstens die Haushalte würden auf diese Weise saniert. Wir rechnen nach: 10 Jahre á 2,3 Milliarden sind 23 Milliarden. Gegengerechnet mit den 51 Milliarden von oben… Macht 28.000.000.000 Euro Gewinn, den die Energieversorger behalten dürfen.

Wir sagen: Schluss jetzt!