Zensur

Eigentlich wäre ich heute in München beim Kommunalpolitikertag… Was eine Grippe doch so anrichten kann… Gerade jetzt, wo die Themen Wahlkreisreform und „Zukunftsrat“ uns so beschäftigen und wir als kommunale Familie unsere Meinung kundtun müssen. Aber meine Kolleginnen und Kollegen können das sicherlich auch.

Anderes Thema:
In Ägypten regiert die Zensur. In einem Artikel auf heise.de (neuer Artikel 08:38 Uhr) werden die Zustände dargestellt. Wenn das das letzte Mittel einer Regierung gegen aufbegehrende Bürger ist, dann kann es nicht weit her sein mit dieser Regierung.
Das Internet wurde darauf ausgelegt, unterbrochene Verbindungen selbst wieder herzustellen, es diente ursprünglich ja schließlich militärischen Zwecken (als ARPA-Net). Aber das Netz und viel wichtiger die Informationsfreiheit, die Freiheit der Gedanken und Worte können nicht auf Dauer eingeschränkt werden.
Auch wenn das Netz vor Fehlern und Falschinformationen strotzt, auch wenn das Internet die Abgründe unserer Gesellschaft wiederspiegelt, es hat doch etwas geschafft, was in der Menschheitsgeschichte einmalig ist: Der unzensierte Zugang zu Informationen. Auch, wenn es totalitäre Regierungen gerne anders hätten.

Auf die Freiheit!

Hurra, wir spalten!

Na prima! Da tagt der „Zukunftsrat“ der Bayerischen Staatsregierung und entwickelt München als Megacity. Das Umland bekommt auch noch ein bisserl was, wir in Oberfranken sollen künftig unsere fehlende Wettbewerbsfähigkeit durch „ein Mehr an Lebensqualität und ökologischer Nachhaltigkeit“ kompensieren.

Das heißt, wir sind einer der Resträume, die allenfalls noch die Funktion eines Erholungsgebiets für die städtische Bevölkerung haben.

Ich halt’s nicht aus. Das darf doch wohl nicht wahr sein! Und dann wird Betroffenheit geheuchelt. Wer hat denn den Zukunftsrat eingesetzt? Wer hat dieses Gremium berufen? Die Bayerische Staatsregierung. Genau die Bayerische Staatsregierung, die laut Verfassung den Auftrag hat, gleichwertige Lebensverhältnisse in Bayern zu garantieren.

Jetzt spaltet sie also Bayern, die Bayerische Staatsregierung. Nimmt uns noch einen Sitz im Landtag weg. Und legt in den Umfragen zu. Irgendetwas läuft hier ganz gewaltig verkehrt.

Hilfe!

Propheten

Irgendwie scheinen die Burda-Mitarbeiter hellseherische Fähigkeiten zu haben: Sie veröffentlichen ein FOCUS-Heft mit den wichtigsten Dingen 2011. Als ob das „Fakten, Fakten, Fakten“-Magazin schon wüsste, was passieren wird. Wollen wir hoffen, dass sie ihre Nachrichten nicht selbst produzieren…

Ich freue mich auf das Jahr 2011, freue mich darauf, auch 2011 mitzugestalten. Es wird gewiss nicht einfach, manche Dinge sind schon heute als sehr schwierig einzuschätzen, aber zusammen werden wir es anpacken.

Ihnen allen, die mir und diesem Blog die Treue gehalten haben, aber auch allen anderen, die immer noch nicht so ganz von mir und meinem Team überzeugt sind, einen guten Rutsch! Aber nur im übertragenen Sinne…

Für alle Fälle Stephanie

Was ich von der Aktion der Frau des Verteidigungsministers halte, wurde ich schon mehrfach gefragt. Ehrlich gesagt: Es ist mir egal. Ich finde es nur sehr bedenklich, dass dieses Thema die ersten Seiten aller Medien belegt. Als ob wir nichts Wichtigeres zu vermelden hätten.

War da nicht Cancún? Oder der Winter? Oder die Situation der Menschen in unserer Gesellschaft?

Aber Medien werden von Menschen gemacht. Jede Zeitung, jede Fernsehsendung lebt von Auflage, lebt von Quoten. Und die Meldung eines Besuches der Ministergattin am Hindukusch bringt eben die Auflage, die Quote. Sei’s ihnen gegönnt.

Meine Prioritäten liegen definitiv woanders. Einen weiteren schönen Wintertag!

Winterdienst

Nun ist es also wieder Winter geworden. Als Privatperson liebe ich den Winter. Wenn alles so schön weiß ist und glänzt. Gut, wenn die Dachlawine auf meine Einfahrt fällt, wird das Bild schon differenzierter. Oder wenn die Einfahrt nach mühevollem Freischaufeln plötzlich wieder dicht ist.

Jaja, dann kommen wir zum dienstlichen Bild des Winters… Es hat sich eine Unsitte breitgemacht. Schnee wird einfach auf die Straße geschippt. Wenn der Winterdienst dann kommt, schiebt er einen riesigen Berg vor sich her, der – na klar – bei der nächsten freien Einfahrt landet. Was glauben Sie, macht der Betroffene? Anrufen. Und sich bitterlich beschweren über so viel Ungerechtigkeit.

Meine Mitarbeiter sind dabei wirklich bemüht, aber wegzaubern können wir ihn halt auch nicht. Also: Einfach ein bisserl entspannt bleiben. Es ist Winter. Und eigentlich ist es doch schön, vier Jahreszeiten zu haben, oder?

Einen schönen Wintertag!

Grün in Berlin

Auf Einladung von Elisabeth Scharfenberg, MdB von Bündnis 90/Die Grünen, fahren wir morgen mit dem Kreisjugendring 3 Tage nach Berlin. Das abwechslungsreiche Programm wird uns auch in den Reichstag führen, auch wenn ein mulmiges Gefühl in der Magengegend herrscht. Aber wir werden uns von niemandem unsere Freiheit nehmen lassen.

Nachdem uns der Winter hier fest im Griff hat, wollen wir mal sehen, wie’s in der Bundeshauptstadt aussieht. Ich kann mich noch lebhaft an meine Studentenzeit in Würzburg erinnern: Sobald es fünf Zentimeter Schnee hatte, ging am Greinbergknoten nichts mehr. Nun gut, die Winterreifenpflicht hat auch hier seine Ursache. 🙂

LTE

Logo LTE VodafoneFrau Staatssekretärin Katja Hessel hält ein Kabel in der Hand und ich schneide es durch. Ich finde solche Veranstaltungen klasse. Aber von vorn:

Heute wurde in Konradsreuth der erste kommerzielle LTE-Standort in Bayern in Betrieb genommen. LTE ist der neue Standard für schnelles Internet über Funk (minimal 3, maximal 50 MBit/s). Großes Aufgebot bei uns im Sitzungssaal. Neben Frau Staatssekretärin waren Landrat Hering, hochrangige Vertreter von Vodafone und Huawei sowie eine ganze Menge Presse und viele unserer Gemeinderäte anwesend. Weil wir endlich schnelles Internet überall hin bekommen.

Und ich durfte die Begrüßung übernehmen. Aber wer meine Begrüßungen kennt… Frau Hessel meinte, was solle sie dieser Rede noch hinzufügen… Da hab ich mich dann doch gefreut 🙂 Luftsprünge wollte ich keine vollbringen…

Langer Rede, kurzer Sinn: Wir haben wieder einen Meilenstein geschafft. Wir haben uns als Gemeinde viel vorgenommen, eines nach dem anderen wird abgearbeitet. Heute war das schnelle Internet dran.

3 Jahre Bürgermeister Blog

Heute vor genau drei Jahren habe ich mein Bürgermeister Blog begonnen. Damals wurde ich belächelt, zumindest verwundert angesehen. Ich sehe dieses Blog als Tagebuch, ich schreibe rein, was mich beschäftigt. Offensichtlich sind an meinen Gedanken doch eine Menge Menschen (pro Woche mindestens 100 eindeutige Besucher) interessiert.

Es freut mich, dass mein Blog gelesen wird, ich werde oft darauf angesprochen. Ein Blog lebt vom Mitmachen, die Kommentar-Funktion oder seit einem Monat auch die Facebook-Integration können gerne häufiger genutzt werden.

Danke für’s Mitmachen, danke für’s Lesen!

Matthias Döhla

Arme Kommunen

Landauf, landab. Alle meine Kolleginnen und Kollegen beklagen die Finanzknappheit der Kommunen. Heute Abend nimmt sich TV Oberfranken der Thematik an und wird in seiner Sendung „Hof konkret“ darüber berichten. Hoffentlich wird das kein Schaulaufen der Politiker, es sind die Spitzen einiger Parteien geladen. Es darf nicht um Parteiengeplänkel gehen. Es steht etwas viel Wichtigeres auf dem Spiel: Unsere Glaubwürdigkeit. Wie soll man den Menschen erklären, dass wir kein Geld für Schwimmbäder, Jugendarbeit oder was weiß ich haben, wenn gleichzeitig woanders Millionen und Abermillionen vergeudet werden? 3,7 Milliarden, das sind 3.700 Millionen Euro wurden beim größenwahnsinnigen Kauf der Hypo Group Alpe Adria verpulvert. Und wenn die Kommunen mehr Geld vom Staat einfordern, heißt es lapidar: Geht nicht. Das soll noch einer verstehen.

Wellcome

Logo von wellcomeEin Schreibfehler? Nein. Eine Zusammensetzung aus ‚welcome‘ (Willkommen) und ‚well‘ (gut).

Gestern hat im Zentrum Familie der Diakonie Hochfranken ein neuer Standort von ‚wellcome‘ eröffnet. Wellcome ist eine Organisation, die Familien praktische Hilfen nach der Geburt eines Kindes anbietet. Ich bin ja auch Familienvater, die Ankunft des Babys ist bestens vorbereitet, das Zimmer eingerichtet, die Geburt überstanden. Und man meint, alles im Griff zu haben. Doch das, was danach kommt, kann manche Familien einfach überfordern. Der Schlafentzug, das Organisieren der Geschwisterkinder, Waschen, Putzen und dann noch der Säugling, der ungeteilte Aufmerksamkeit verlangt.

Hier gibt es nun eine Lösung: Ein Anruf bei wellcome und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin von wellcome kommt ins Haus. Gelebte Nächstenhilfe. Wie ein guter Engel wacht sie über den Schlaf des Babys, während die Mutter sich ausruht, begleitet beim Gang zum Kinderarzt, spielt sie mit dem Geschwisterkind, macht Einkäufe – und hört zu.

Ich freue mich, dass wir nun Hof als neuen wellcome-Standort haben. Gestern wurde er eingeweiht. Mit Vertretern aus Politik, Wirtschaft und Medien sind wir hier bestens aufgestellt. Im Internet gibt es Informationen über wellcome: http://www.wellcome-online.de/