Volles Haus beim Politschen Aschermittwoch der Hofer Sozialdemokraten

(…)Hauptredner am Abend war der Konradsreuther Bürgermeister Matthias Döhla, den Leitl zuvor als „die Stimmungskanone aus dem Landkreis“ ankündigte. Seinem Ruf wurde er mehr als gerecht. In einem leidenschaftlichen Husarenritt durch die Kommunal-, Bundes- und Europapolitik macht der SPD-Politiker in einem flammenden Plädoyer deutlich, dass die Sozialdemokratie nach wie vor gebraucht werde. Den SPD-Mitgliedern verlangte er mehr Selbstbewusstsein ab. „Wenn wir nicht an uns selbst glauben, warum sollten das dann die Wähler tun?“ Mit Grundrente und Bürgergeld habe die SPD ein glaubhaftes, durchdachtes Sozialstaatskonzept aufgestellt, hinter dem 75 Prozent der Bundesbürger stünden, befand Döhla. „Ob Parität bei den Krankenkassenzusatzbeiträgen, Mindestlohn, Milliardeninvestitionen in Kitas mit dem Gute-Kita-Gesetz oder die Einführung der Familienteilzeit. Das sind Projekte der SPD. Wir gehen die Probleme der Menschen an und bieten echte Lösungen an.“ Die AfD sei dagegen keine Alternative: „Wettert gegen korrupte Altparteien und hat eine Parteispendenaffäre am Hals, will die EU abschaffen, sich aber gleichzeitig ins Europaparlament wählen lassen.“

Mehr Selbstbewusstsein forderte Döhla aber nicht nur von den Genossen, sondern den Hofer im Allgemeinen. „Wir müssen uns nicht schämen, von hier zu kommen. Wir müssen für unsere Heimat werben“. Nach dem Motto: „Ich kumm aus Huuf, do is drei Monat Winter und nein Monat kold“, wird das nichts werden!

Klar müsse vieles auch hier besser werden. Gerade im Bereich ÖPNV. Als Konradsreuther Bürgermeister und Familienvater ärgere er sich, dass er mit dem Anruf-Sammel-Taxi zwar von Ahornberg nach Münchberg komme, es aber kein vergleichbares Angebot von Konradsreuth nach Hof gebe. „Ich würde liebend gerne meine Töchter mit dem Bus nach Hof ins Kino schicken, aber ich will sie nicht abends auf eine Mitfahrbank setzen, um dann darauf zu hoffen, dass sie nicht nur mitgenommen, sondern auch wieder zurückgebracht werden.“ Wenn man nur will und auch mal neu und quer denkt, bekomme man einen guten ÖPNV hin, meint Döhla und verweist auf das Modellprojekt Landbus, das maßgeblich auf die SPD-Kreistagsfraktion zurückgeht, die so lange das Thema Mobilität auf die Tagesordnung gesetzt hat, bis der Kreistag schließlich einen entsprechenden Arbeitskreis eingerichtet hat, erklärt Döhla.

Für den Kommunalpolitiker ein weiteres Beispiel dafür, dass sich die SPD nicht zu verstecken braucht. „Wir wissen wo der Schuh drückt, wie haben Inhalte und Lösungen parat und deshalb bin ich mir sicher, dass du das schaffst Eva!“