Ein Jahr

Als ich ein Kind war, haben meine Eltern immer davon gesprochen, „dass die Zeit so schnell vergeht“. Das war für mich unvorstellbar. Zeit? Die vergeht doch immer gleich schnell? Und das dauert ewig, bis Weihnachten ist…

Heute höre ich mich zu meinen Kindern sagen: Die Zeit vergeht so schnell… Am Ende eines Jahres schaut man zurück. Was haben wir erreicht? Wo gibt es noch Verbesserungsmöglichkeiten? Politisch gesehen bin ich zufrieden, wir haben in Konradsreuth mit all seinen 36 Ortsteilen viel erreicht. Es ist viel aufgearbeitet worden, die „Leichen im Keller“ werden weniger (wer hat die da eigentlich hingelegt?!). Privat sind wir von schlimmen Schicksalsschlägen verschont geblieben, dafür bin ich dankbar.

Für 2012 habe ich mir zusammen mit meinem  Team schon konkrete Gedanken gemacht: Die Seniorenpolitik wird mehr in den Vordergrund rücken; am 11. Januar gibt es das erste Arbeitstreffen „60 plus“. Mit den Jugendlichen haben wir mit dieser Art von direkter Zusammenarbeit beste Erfahrungen gemacht, ich bin da voller Zuversicht. 2012 wird aber auch ein Jahr schwieriger Entscheidungen. Aber vor Entscheidungen haben wir uns noch nie gedrückt, auch nicht, wenn es manchmal einiger Erklärungen bedarf, warum so oder so entschieden werden musste.

Ich wünsche Ihnen und Euch, liebe Leserinnen und Leser dieses Blogs ein glückliches und gesundes 2012. Den Menschen, denen nicht zum Feiern ist, Zuversicht und Hoffnung. Ich freue mich, dass Sie mich auf meinem Weg begleiten!

Besser für Franken

Matthias Döhla trifft Christian UdeUnter diesem Motto ist der designierte Kandidat für das Amt des Bayerischen Ministerpräsidenten, Münchens Oberbürgermeister Christian Ude nach Würzburg gekommen.

Am Rande der Tagung konnten wir auf die Chancen eingehen, die sich ganz konkret für uns in Konradsreuth ergeben. In einer kurzen Ansprache habe ich darum geworben, Christian Ude die Besten der Besten an die Seite zu stellen, um erfolgreich in die Wahl 2013 zu gehen. Wir werden daran arbeiten, die im Grundgesetz und der Bayerischen Verfassung geregelte Gleichwertigkeit der Lebensbedingungen einzufordern und ab 2013 in der Regierung herzustellen.

Auch Uli Maly, der OB der Stadt Nürnberg war mit zugegen. Er hat mich gleich auf Konradsreuth angesprochen, wir sind ja Teil der Metropolregion Nürnberg. So vernetzen sich „kleine“ und „große“ Bürgermeister, um die Aufgaben, die vor uns liegen, zu meistern.

Ich freue mich (oben auf dem Bild zusammen mit Klaus Adelt und Stefan Pöhlmann, den Bürgermeistern der Städte Selbitz und Helmbrechts), dass wir die von mir schon so lange geforderten „Köpfe“ haben, um einen Politikwechsel für die kleinen Kommunen in Bayern zu erreichen. Denn so kann’s nun wirklich nicht weitergehen…

Schock in der Morgenstunde

Es ging alles ganz plötzlich: Alarm für die Feuerwehren in Konradsreuth, Ahornberg und Münchberg. In Konradsreuth brennt’s. Alle Einsatzkräfte sind innerhalb weniger Minuten vor Ort. Eine Scheune brennt, es geht jetzt erst einmal darum, das angrenzende Wohnhaus zu schützen. Glücklicherweise verstehen die Einsatzkräfte ihren Job, es kommen keine Personen zu Schaden.

Ich bin einstweilen mit den Bewohnern ins Feuerwehrhaus, denn solange die Einsatzkräfte am Werk sind und alles unter Kontrolle halten, brauchen Betroffene Betreuung. Die kommt mit unserer Pfarrerin und dem Roten Kreuz. Inzwischen wurden weitere Wehren, Rettungsdienst und THW alarmiert, die Polizei sperrte die B2. Das Zusammenspiel aller Beteiligten funktioniert, ein Feuerwehrler hat zusammen mit mir die Aufgabe, die Einwohnerdaten der benachbarten Häuser abzugleichen, damit auch niemand übersehen wird. Es geht gut aus, die Bewohner können nach ein paar Stunden zurück ins unbeschädigte Haus.

Alles heute Vormittag so passiert. Ich habe es bei der Einsatzbesprechung schon anklingen lassen: Ich bin Euch, ich bin Ihnen allen sehr dankbar. Durch das planmäßige und gut geübte Zusammenspiel aller konnte Schlimmeres verhindert werden. Auch auf die Unterstützung durch die Bevölkerung konnte ich zählen; viele haben mich angesprochen, ob sie helfen können, andere haben die Rettungskräfte unterstützt.

Nur Eines war schwer zu verstehen: Warum musste ein völlig Unbeteiligter den Brandort betreten, der nur mal schauen wollte, was passiert ist? Warum nur? Reichte ihm RTL nicht mehr aus? Aber es war nur Einer, ich habe ihn deutlich gebeten, die Einsatzstelle wieder zu verlassen.

Bleibt zu hoffen, dass gerade bei den betroffenen Kindern keine seelischen Nöte zurück bleiben. Wir alle haben unser Bestes getan, jeder an seinem Platz. Es ist schön zu wissen, dass es im Ernstfall Menschen gibt, die für andere da sind.

Viel Wind um…

Windenergieanlage

Bild: Enercon

…ja, um was eigentlich? Die gestrige Bürgerversammlung war so gut besucht, dass die Stühle fast nicht ausgereicht hätten. Neben meinem alljährlichen Bericht ging es dieses Mal um die Nutzung erneuerbarer Energien, die sich auch auf unsere Gemeinde auswirken wird. Konkret muss die Gemeinde zur Änderung des Regionalplans und zum Antrag auf sechs Windenergieanlagen auf unserem Gemeindegebiet Stellung nehmen.

Und da wir die gewählten Vertreter der Bürger sind, machen wir uns die Entscheidung nicht leicht. Wir haben Vor- und Nachteile abzuwägen und dann eine Stellungnahme abzugeben. Auch unsere Bürger sind nicht hundertprozentig einer bestimmten Meinung. Ja, unsere Landwirte können zu Energiewirten werden und bekommen (zum Teil horrende) Pachtzahlungen, müssen aber dafür 20 Jahre ein Windrad auf ihrem Grund dulden.

Mein Ansatz geht in Richtung Bürgerwindrad. Wenn wir genügend Kapital einsammeln, können wir ein oder mehrere Windräder selbst betreiben und halten die Wertschöpfung damit in der Region. Mich haben nach der Versammlung einige Bürger angesprochen, die sich hier engagieren wollen.

Vielen Dank für die vielen positiven Rückmeldungen hinsichtlich der Gestaltung der Bürgerversammlung!

Wir bleiben dran!

Neue Wege. Neue Kraft.

Das war damals 2007/2008 unser Motto. Die neuen Wege sind wir gegangen, haben vorhandene Wege verbessert und auch ganz andere Pfade eingeschlagen.

Aber Kraft braucht dieser Beruf schon. In den vergangenen drei Wochen habe ich wieder aufgetankt. Jetzt geht’s in die zweite Halbzeit. Die zweite Halbzeit 2011 und die zweite Halbzeit dieser Wahlperiode. Aber es braucht noch mehr Mitstreiter! Wir wollen zusammen unser Konradsreuth mit all seinen Ortsteilen noch weiter nach vorne bringen. Viele Ideen sind an uns herangetragen worden; wir haben die junge Generation mit einbezogen. Ich denke da an Jungbürgerversammlungen, die Skateranlage, den Beachvolleyballplatz.

Ein weiterer Schwerpunkt ist nun die Generation, die unser Dorf aufgebaut hat, die viele Erfahrungen mitbringt. Ähnlich wie in der Jungbürgerversammlung wollen wir Ideen der Menschen, die seit Jahrzehnten in Konradsreuth und den Ortsteilen leben, sammeln und auf Umsetzbarkeit prüfen. Oft sind es nur kleine Dinge, die fehlen. Aber auch große Projekte lassen sich mit Engagement und Willen in Angriff nehmen.

Denn der Blick auf „die Gemaa“ langt bei Weitem nicht aus. Wir alle sind „die Gemaa“, eine Gemeinschaft von Menschen, die gerne hier leben und arbeiten. Wir laden Sie demnächst ein! Machen Sie mit! Gestalten Sie Konradsreuth aktiv mit!

Ich freue mich auf Sie und Ihre Ideen!

Skatepark

Skatepark KonradsreuthNun ist er fertig, unser Skatepark. Durch die tatkräftige Mithilfe unserer Jugendlichen konnte das Projekt nun vollendet werden. Einweihung ist dann zwar erst im Oktober, aber bis dahin ist alles begrünt und der Sommer ist gerettet!

Wir haben unter Beweis gestellt, was mit guter Jugendarbeit auf die Beine zu stellen ist. Jetzt noch zwei Bänke und einen Abfallbehälter, dann kann’s losgehen!

Die Skater haben sich schon einen Namen gegeben: KSB. Kannerschreither Skaterboys. Nehmt Ihr auch Mädels auf?

Landesparteitag

Logo BayernSPDNun hab‘ ich ihn also hinter mir, meinen ersten Parteitag. Ganz schön anstrengend. Erfreulich, dass Florian Pronold mit 85% wieder gewählt wurde. Sein Vorschlag, dass Vermögende selbst entscheiden können, wohin die geforderte Vermögenssteuer fließt, fand aber keine Mehrheit.
Steuern sind kein freiwilliges Zubrot, sondern sind Pflichtleistungen, deren Verwendung demokratisch gewählte Gremien entscheiden sollen.
Auf jeden Fall war es für mich als Neuling interessant, wenn ich solche Veranstaltungen auch straffer organisieren würde. Ich lade deswegen gerne zu unseren Gemeinderatssitzungen ein, da geht’s recht flott, und das, obwohl Diskussionen ausdrücklich erwünscht sind…

Pfingstfreizeit

Das war toll. Wir haben als Gemeinde zwei Freizeiten während der Pfingstferien angeboten. In Zusammenarbeit mit Studierenden der Fachakademie für Sozialpädagogik in Ahornberg konnten wir für 40 Kinder ein abwechslungsreiches und interessantes Programm anbieten. Das Motto der ersten Woche war „Wasser“, das der zweiten „Indianer“. Alle, mit denen ich gesprochen habe, waren voll des Lobes. Wir haben eine echte Lücke geschlossen. Danke an die Betreuer, danke an die Eltern, die uns ihre Kinder anvertraut haben. Es wird eine Fortsetzung geben. In den Sommerferien bietet der Landkreis sein Ferienprogramm an…

Insolvenz

Ja, es gibt definitv bessere Nachrichten. Die Ahornberger Brauerei, ein Familienbetrieb mit Jahrhunderte alter Tradition, musste vergangenen Dienstag Insolvenz anmelden. Nun entbrennt ein Streit darüber, wer denn Schuld sei. Diese Diskussion kommt zu spät. Wir müssen nun – wieder einmal – alle verfügbaren Kräfte bündeln, um die „Obercher“ doch noch zu retten.
Ich war neulich in der Fränkischen Schweiz unterwegs, dort haben kleine und kleinste Brauereien überlebt. In Münchberg, wo ich geboren bin, gab es früher, wenn ich mich recht erinnere, vier Brauereien; keine ist übrig geblieben.
Es ist einfach sehr sehr schade, dass diese „Geiz ist geil“-Mentalität auch auf den Bierkonsum über gegangen ist. Wobei „Geiz ist geil“ für manche lebensnotwendig ist – überlebensnotwendig, da das monatliche Einkommen trotz 40 Stunden Arbeit einfach nicht für Premiumbiere reicht. Auch darüber sollte man an einem solchen Tag nachdenken. Mindestlohn.