Silvester

Sie überbieten sich gegenseitig: „2010 wird ein schwieriges Jahr“, so Frau Bundeskanzlerin heute abend in ihrer Ansprache. Die Top-Manager unseres Landes schwanken zwischen himmelhoch jauchzend und zu Tode betrübt. Johann Wolfgang von Goethe, der im Egmont diese Redensart kreierte, hatte sicherlich nicht die hausgemachte Weltwirtschaftskrise im Sinn.

Ja, es wird schwierig. Allerdings ist ein Teil der Schwierigkeiten wieder hausgemacht. Aufgrund von Wahlversprechungen senkt die Bundesregierung den Mehrwertsteuersatz für Übernachtungen. In dieser Zeit? Seltsam. Wieviele Menschen, die dringend Entlastungen bräuchten, übernachten in Hotels? Wievielen Menschen, die ALG-II-Empfänger sind, nützt die Anhebung des Kinderfreibetrages? Wievielen Menschen werde ich erklären müssen, dass wir weiterhin kein Geld zur Sanierung der Straßen und unserer Schule haben?

Schauen wir nach vorne, ins Jahr 2010. Ich wünsche Ihnen allen, liebe Blog-Leserinnen und -Lesern einen guten Rutsch. Ich wünsche Ihnen von Herzen Gesundheit, die Kraft und den Mut, unser Land, unsere Zukunft mit zu gestalten. Wir werden die Tatsachen, die in Berlin und München geschaffen werden, nicht einfach so akzeptieren. Denn eines ist sicher: Zusammen werden wir unser Konradsreuth mit all seinen Ortsteilen weiter voran bringen. Ich lade Sie ein, mitzuarbeiten!

Frohe Weihnachten!

Meine Familie und ich sowie alle Mitglieder meines sehr erfolgreichen Teams wünschen Ihnen ein frohes Fest. Bitte bleiben Sie gesund, genießen Sie die stillen Tage.

Allen, die sich in dieser Zeit aus gesundheitlichen oder persönlichen Gründen nicht freuen können, wünsche ich Mut und die Kraft, nicht zu verzweiflen. Wir dürfen uns sicher sein, dass unser Lebensbuch an anderer Stelle geschrieben wurde und der Weg, den wir gehen, sehr wohl durchdacht ist. Auch, wenn es uns manchmal schwer fällt, daran zu glauben.

Ich freue mich, dass Sie mir so viel Rückmeldungen gegeben haben, dass Sie meine Arbeit begleitet haben und dass Sie mir vertrauen.

Krank

Jetzt liege ich schon fast eine Woche flach. Nein, die Schweinegrippe ist es nicht. Eine echt üble Halsentzündung hab‘ ich mir zugelegt. Mit Fieber und allem Drum und Dran. Aber Antibiotika bringen das Ding schon weg. Bin zwar normalerweise der Globuli-Verfechter, aber in diesem Fall ging’s wohl nicht anders.

Nun ja, hab‘ ich mich schon seit ner Woche aus dem Gemeindeleben ausgeklinkt. Und – es geht. Wie ich schon immer sage: Man soll sich nicht so wichtig nehmen. Aber ganz viele Leute haben angerufen und sich nach meinem Gesundheitszustand erkundigt – und nebenbei angefragt, ob denn nicht doch die Schweinegrippe…

Nur, dass ich am Mittwoch eine Gemeinderatssitzung verpasst habe… Aber jetzt will ich nicht jammern, bin ja schon fast wieder auf dem Damm. Und dass es mit dem Sprechen noch ein bisserl schwer fällt, ist sicherlich für den einen oder anderen eher entspannend… 😉

Einen schönen dritten Advent! Bleiben Sie gesund!

Kunterbunter Nachmittag

Da hat sich der Turnverein aber wieder etwas einfallen lassen. Von den Kleinsten bis zu – wie sagte Gerhard Koschemann bei seiner Ansprache – der Jugend entwachsenen wurde ein tolles Programm gezeigt. Ein wirklich kurzweiliger Nachmittag. Eine einzige Gruppe fehlte mir noch: Die für übergewichtige Bürgermeister. Ich solle doch beim Männerballett mittanzen. Nein.

Vielen Dank an alle Aktiven, aber auch an alle Verantwortlichen. Dafür, dass Ihr Euere Zeit einbringt. Und Euere Ideen. Ohne Euch wäre Konradsreuth nicht so kunterbunt!

Absprachen

Einmal jährlich treffen sich alle Konradsreuther Vereine zur Terminabsprache. Damit’s keine Überschneidungen gibt. Schließlich möchte ja jeder Verein möglichst viele Besucher begrüßen. Leider haben dieses Mal einige gefehlt. Ich meine damit nicht diejenigen, die schon vorab ihre Termine an uns weiter gegeben haben, nein, es sind die gemeint, die einfach gar nicht kommen und dann auf Anruf ihre Daten durchgeben, damit sich alle anderen nach ihnen richten sollen.

Freunde, so geht das nicht. Wir müssen in unserer Gemeinschaft zusammenarbeiten, sonst wird das nichts. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass die deutsche Einheit schon wesentlich weiter fortgeschritten ist, als die Einheit unserer Ortsteile. Schade. Aber wir bemühen uns weiter. Wenn es allerdings eine weitere Veranstaltung an unserem Wiesenfest-Samstag gibt (wie es mir mitgeteilt wurde), dann gute Nacht Einheit.

Polizeibericht

Da hatte ich mich zu früh gefreut. Heute steht im Polizeibericht, dass es in Ahornberg Ausschreitungen gegeben hat. Schade, wenn ein einziger Unvernünftiger eine ganze Veranstaltung, ein ganzes Dorf in Verruf bringt. Ich hatte viele Gespräche in den letzten Tagen, gegen Feiern hat niemand etwas. Ganz im Gegenteil. Aber wenn es dann so endet, dass Sachbeschädigungen zu vermelden sind, dann muss man zukünftig andere Schritte überlegen.

In einem anderen Artikel wurde geschrieben, dass die Burschen der „Kerwaziech“ ihre Einnahmen gespendet haben. Eine schöne Geste. Zur Nachahmung empfohlen.

Ahornberger Kerwa

So… Die Ahornberger Kerwa ist auch Geschichte für dieses Jahr. Wir waren gestern mittag mit unseren Gemeindearbeitern in Wölbersbach. Zum Glück haben wir nicht noch mehr Kirchengemeinden, ansonsten würde ich gegen Ende Oktober aus allen Nähten platzen.

Da fällt mir ein, dass ich zum 1. Mai zum Waldsteinlauf antreten soll. Na, das wird ein Spaß. Statt Wegebegrenzungen werde ich mal ein Sauerstoffzelt ordern. Der eine oder andere Orthopäde als Streckenposten wäre vielleicht auch nicht verkehrt.

Gerade eben war ein sehr aufgebrachter Bürger bei mir und hat sich – na sagen wir mal gewundert, wie mit Privateigentum umgegangen wird. Da findet gerade eine Straßenbaumaßnahme statt und sein Grundstück ist betroffen. Und man fragt ihn nicht, dass man seine Bäume absägt und sein Grundstück als Parkplatz benutzt. Seltsames Verhalten, was manche Behörden an den Tag legen. So geht’s definitv nicht. Ich werde die zuständige Behörde mal anrufen. Wollen wir hoffen, dass ich dem Bürger weiterhelfen kann.

Ist ja schließlich meine Aufgabe.

104 Jahre

Irgendwie kann ich mich an das Jahr 1905 gar nicht mehr so genau erinnern. 🙂

In diesem Jahr wurde unsere älteste Landkreisbürgerin geboren, die gestern ihren 104. Geburtstag in Konradsreuth feierte. Sie habe ein Ziel: Älter als Johannes Heesters zu werden. Sie hat sich schon für nächstes Jahr mit mir verabredet.

Unsere Kärwa geht heute ins Ziel; der Kärwamarkt ist schon wieder abgebaut, aber unsere Gasthäuser bieten nochmal ihre Spezialitäten an. Mittags bin ich mit meinen Mitarbeitern unterwegs, abends mit den Freunden der SPD.

Wir sehen uns, eine schöne Woche!

Tag der deutschen Einheit

Für mich war der Tag der deutschen Einheit immer der 17. Juni gewesen. Als Kind, als Jugendlicher. Das Gedenken an den Aufstand. Aber was sich vor zwanzig Jahren ereignete, rechtfertigt den heutigen Feiertag.

Gestern abend feierten wir, die Bürgermeister und Landräte aus dem Vogtlandkreis, Saale-Orla-Kreis und dem Landkreis Hof im Deutsch-Deutschen-Museum in Mödlareuth den zwanzigsten Jahrestag der friedlichen Revolution. Eine Veranstaltung, die anrührte, aber gleichzeitig nicht zu sehr auf die Tränendrüse drückte.

Ich selbst kann mich noch sehr genau an diese Zeit erinnern:

Ich war Student in Würzburg und saß an diesem Abend in meiner kleinen Studentenbude und sah fern. Ein quietschgelber Fernseher, dessen Fernbedienung schon lange kaputt war. Plötzlich waren da Berichte aus Plauen, aus Hof. Die Züge aus Prag waren angekommen, eine unglaubliche Welle der Hilfsbereitschaft lief an. Ich bewundere heute noch diese Menschen, die für ihre Freiheit alles zurück ließen. Ihre Wohnungen, ihre Autos, ihr Hab und Gut. Nur, um eines zu erreichen: Freiheit. Freie Wahlen. Die Ursache der Proteste nämlich waren die gefälschten Kommunalwahlen in der DDR. Die Menschen glaubten ihrem Staat nicht mehr. Und gaben alles auf, um in einer besseren Welt, einer besseren Gesellschaft zu leben.

Wenn heute in Ostalgie-Romantik die DDR verklärt wird nach dem Motto „Früher war alles besser“, sollen wir uns erinnern. Erinnern an diese Zeit. Erinnern an die Menschen, die damals eine Revolution ausgelöst haben. Erinnern daran, dass dieser Unrechtsstaat seine Bürger nur durch absolute Kontrolle und Unterdrückung halten konnte.

Ich bin dankbar, dass alles so gekommen ist.